Montag, 5 Uhr früh; Tagwache. Verzweifelt versuchte ich, die Schönheit des Sonnenaufgangs am Zürichsee einzufangen. Leider machte mir eine dicke Wolkendecke einen Strich durch die Rechnung.
Also wieder zurück ins Zimmer und den Rucksack fertig packen für meine Basel-Reise.
Montag, 9 Uhr 30. Abfahrt von Küsnacht nach Zürich. Am Zürich HB angekommen, kaufte ich mir die Fahrkarte für die Weiterfahrt Richtung Basel SBB.
Einen Kaffee, eine Laugenbrezel mit Butter und eine Cola später, saß ich auch schon im Intercity Richtung Basel.
Die Fahrt dauerte ca. 50 Minuten. Währenddessen genehmigte ich mir noch einen Kaffee, um richtig wach zu werden und las in meinem Buch.
In Basel angekommen, warteten schon Oma, Opa und Margret auf mich am Bahnsteig. Die Freude war groß, sowohl für mich, als auch für die anderen, dass wir uns nach so langer Zeit wiedersehen konnten.
Manfred konnte mich aufgrund akuter Rückenschmerzen nicht in Empfang nehmen, kam allerdings am Abend dann auch noch dazu.
Aber fangen wir von Anfang an.
Margret hatte sich eine kleine Stadttour durch Basel zurechtgelegt und begeisterte mit ihrem Wissen über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten und kleinen Details zu der Stadt.
Wir starteten beim Theaterbrunnen oder Fasnachtsbrunnen, der mit seinen verschiedenen beweglichen Figuren für Begeisterung von jung und alt sorgt.
Dahinter erstreckt sich die Elisabethenkirche, die wir leider nur von außen bewundern konnten.
Auf dem Weg zur nächsten interessanten Architektur, kam uns eine Straßenbahn mit der Aufschrift "Dornach Bahnhof" entgegen. Natürlich musste ich sofort an das Dornach bei mir zu Hause denken und Margret erzählte, dass es ihnen genau anders rum ergeht, wenn sie bei uns in Österreich zu Besuch sind.
Unser nächster Halt war der Lohnhof, das ehemalige Gefängnis. Heute sind Privatwohnungen und ein Hotel darin einquartiert.
Am Weg nach draußen, fiel uns eine große Malerei über dem Eingangstor auf. Das Gemälde mit dem Titel "Rettung", zeigt zwei Männer in einem Boot auf dem Rhein, die eine Frau retten, über die gerade das Schwemmurteil verhängt wurde.
Damals schmiss man Kindsmörder und Untreue in den Rhein und ließ sie Flussabwärts treiben. Konnten sie sich aus dem Wasser retten, durften sie weiterleben, misslang ihnen dies allerdings..naja ihr wisst sicher wie das dann ausging.
Und weiter gehts mit dem Rundgang durch Basel.
Vorbei an kleinen, alten Häusern, durch schmale Gassen, die wie aus dem Bilderbuch scheinen und einen mitteralterlichen Flair wecken, stießen wir auf einmal auf ein Nashorn. Keine Angst, natürlich war es kein echtes Nashorn, aber es sah ganz lustig aus.
Wir zogen weiter durch die kleine Gasse und die Häuser wurden immer Märchenhafter, bis wir vor einem echten Spukhaus standen. In dem ehemaligen Gebäude der Post (heute findet man eine Anwaltskanzlei drinnen), soll wirklich ein Gespenst hausen. Ein ehemaliger Hausbewohner, der ein Staatsbegräbnis bekam, post mortem ausgegraben, viergeteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, weil man draufkam, dass er ein Sektenführer war, treibt nun als Geist sein Unwesen in diesem Haus. Vierteilen und Scheiterhaufen - ihr seht, es ist schon eine Weile her. Und Gerüchten zufolge, soll an seiner Seite sogar noch ein Hund sein Unwesen treiben.
Nach einem kurzen Abstecher zur Berufsfeuerwehr Basel ging es wieder zurück auf den Gemsberg, den ein Brunnen mit einer Gams schmückt.
Überall sieht man bunt bemalte Hausfassaden und mittendrin findet man ein Weihnachtsbaumschmuckausstattungsspezialgeschäft. Kein Witz, das gibt es wirklich. Ihr glaubt mir nicht? Die Fotobeweise folgen weiter unten :-D
Nach kurzer Bewunderung des Weihnachtsschmuckes im Hochsommer, kamen wir zum Rathaus.
Das völlig in rot bemalte Gebäude ist mit wundervollen Bildern und Figuren geschmückt. Ein kleiner goldener Turm am Dach fällt auch gleich ins Auge.
Auch der Innenhof sieht wunderbar aus. Wiederum bunt bemalt und verschiedene Figuren zieren die Wände.
Nach dem Rathaus gönnten wir uns eine Kaffeepause im Kaffee Schiesser, von dem aus man nochmal einen tollen Ausblick auf das rote Rathaus mit seinem kleinen goldenen Turm hatte.
Danch ging es auch schon weiter. Auf unserem Stadtrundgang kamen wir immer wieder an schön geschmückten Brunnen vorbei.
Nachdem wir am Staatsarchiv und dem weißen, sowie blauen Haus der Gebrüder Sarasin vorbei gegangen sind, kamen wir zum Münster Basel.
Auf dem Vorplatz des Münsters war ein riesen Freiluftkino aufgebaut.
Im inneren des Münsters war es wunderschön. Von den bunten Glasfenstern, über die Orgel, bis hin zur österreichischen Flagge auf dem Grab einer Habsburgerin, ist alles bis ins kleinste Detail durchdacht und in seiner Schönheit vollkommen.
Die Hauptattraktion allerdings waren die beiden Türme des Münsters, die man emporsteigen kann.
Auf hölzernen und steinernen Wendeltreppen, vorbei an einer riesigen Glocke, ging es bis ganz nach oben. Allerdings nur für mich, Oma, Opa und Margret machten nach der ersten großen Etappe wieder kehrt. Für mich ging es noch zwei (oder waren es drei?) Etagen weiter nach oben. Die Treppen wurden immer steiler und immer enger. Dabei kam mir mein nicht allzu breiter Körperbau sehr entgegen :-D
Ganz oben angekommen, hatte man einen atemberaubenden Ausblick über Basel, den Rhein und man hatte das Gefühl, man könne den Zwillingsturm des Münsters mit ausgestreckter Hand berühren.
Leider dachte man das nur, ein Versuch ihn wirklich zu berühren schlug leider fehl.
Nachdem ich wieder heil unten angekommen war, ging es durch den Kreuzgang, der mit vielen schönen Grabtafeln geschmückt ist, zum hinteren Ende des Münsters, wo man wiederum einen tollen Ausblick über den Rhein hatte.
Mit einer Fähre fuhren wir nun über den Rhein von Großbasel nach Kleinbasel.
Dort angekommen gönnten wir uns wieder eine kleine Pause. Diesmal aber statt Kaffee mit einem Bier.
Ein Bier und eine Brezel später, trafen wir auf einer der Rheinbrücken die sitzende Helvetia samt ihrem Koffer, Speer und Schild. Nach einem kurzen Plausch mit ihr, der allerdings sehr einseitig verlief und dem missglückten Versuch von Margret, Helvetias Koffer mitzunehmen, ging es auch schon wieder zurück zum Bahnhofsvorplatz.
Von dort aus fuhren wir mit der Straßenbahn nach Therwil, dem Wohnort von Manfred und Margret.
In der Pizzeria Bahnhöfli aßen wir zu Abend. Manfred kam jetzt auch mit ins Spiel.
Zum Essen waren wir also endlich komplett.
Nachdem wir sehr gut gespeist hatten (inklusive Tiramisu, bei dem bei allen die guten Manieren aussetzten) und den Sonnenuntergang zwischen den Bäumen beobachten konnten, gingen wir einige Minuten zu Fuß zum Haus von Manfred und Margret.
Wie ließen den Abend mit einer Flasche Wein gemütlich ausklingen.
Dienstag, 8 Uhr früh; Tagwache.
Heute morgen gab es vor der Rückfahrt noch ein reichhaltiges Frühstück mit Mühlviertler Honig, einem Eierschalensollbruchstellenverursacher (ich hoffe ich hab mir das richtig gemerkt) und leckerem, selbstgebackenem Brot von Margret.
Um halb 11 wurden Oma, Opa und ich standesgemäß in einem Audi und unserem Chaffeur Manfred an den Basler Bahnhof zurückgefahren.
In Zürich angekommen, ging es für Oma und Opa auch gleich weiter mit dem Anschlusszug Richtung Österreich und für mich ging es wieder nach Küsnacht zurück.
Es hat mich sehr gefreut, dass ich diese 1 1/2 Tage in Basel verbringen durfte. Einen großen Dank noch einmal an Margret für die tolle Stadtführung und natürlich auch an Manfred.
Hoffentlich habe ich nichts wichtiges ausgelassen und noch alles halbwegs in Erinnerung gehabt, sodass sich nicht zuviele Fehler eingeschlichen haben in meinem Bericht.
Und hier noch ein paar visuelle Eindrücke von Basel:
Darf ich vorstellen: Das Geisterhaus
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