Dienstag, 26. Mai 2015

Mai

Ja meine Lieben, nun bin ich schon wieder ein Monat von zu Hause weg.
Wie es mir bis jetzt gefällt? Immer noch ganz gut, danke der Nachfrage ;-)

Jetzt habe ich endlich Verstärkung im Team Österreich bekommen. Hannah aus Niederösterreich ist neu in unser Team gekommen.
Tut gut auch hin und wieder mal "normal" reden zu können und nicht immer nur Hochdeutsch.

Mein Hauptaufgabenbereich liegt in der Gaststube, eines der beiden Restaurants der Sonne und im Garten, der immer dann offen hat, wenn das Wetter es zulässt.
Natürlich bin ich auch in der Sonengalerie und dem Bankett vertreten, was beides ein sehr großer Bereich für sich selbst ist und deswegen nur laufen kann, wenn alle tatkräftig mithelfen.
Vom Frühstücksservice zum Mittagsservice, über die Kaffeegäste bis hin zum Abendservice liegt meine und natürlich auch die, der anderen Kollegen darin, die Gäste rundum zu Betreuen und ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Mit den richtigen Gästen funktioniert das auch sehr gut und man kann mit einem lockern Scherz die Stimmung gleich etwas anheben.

Noch schnell ein paar Worte über den Garten:
Der Garten ist ein Selbstbedienungsbereich mit Getränken, warmer und kalter Küche, sowie einer Mövenpick Eistruhe. Nachdem Das Hotel und somit auch der Garten direkt am See liegt und hier auch eine Schiffsanlegestelle ist, kanns schon mal stressig werden, wenn im Minutentakt die Schiffe anlegen und die ganzen Leute dann in den Garten strömen und am besten alle gleichzeitig ein Eis wollen. Da kanns schon mal passieren, dass man 3 Stunden lang nur Eiskugeln in Tüten oder Becher verkauft.
Aber auch 3 Stunden lang durchgehen an der Kasse zu sitzen ist nicht weniger anstrengend, vor allem wenn die Leute anfangen zu maulen, dass das Essen kalt wird weil sie so lange anstehen müssen. Aber wir sind halt leider auch nur Menschen und können nur so schnell arbeiten wie es eben geht.
Alles in allem ist der Garten eine willkommene Abwechslung zur Arbeit im feinen Restaurant, wenn auch nicht weniger stressig.

Natürlich hat die Gastronomie auch so ihre Schattenseiten, wie etwa ungeduldige oder einfach nur komische Gäste. Und wie es der Zufall so will trifft es meistens mich (Gott sei dank nicht immer) mit diesen Tischen voller tollen Gästen.
Aber was solls, da muss man durch, immerhin wusste ich ja worauf ich mich einlasse.

Dadurch, dass meine letzten freien Tage wortwörtlich ins Wasser gefallen sind, konnte ich noch nicht wirklich mehr von Zürich erkunden, als in den vorherigen Posts bereits erwähnt. Ich hoffe allerdings, dass sich das schnell ändern wird.

Was gibt´s sonst neues zu erzählen - ach ja ich vermisse mein ruhiges Zimmer zu Hause. Das Mitarbeiterhaus liegt direkt neben einer Hauptverkehsstraße, auf der auch noch eine Baustelle in unmittelbarer Nähe ist. Da bin ich zu Hause doch sehr verwöhnt mit dem Haus fast direkt am Waldrand und die Stadt weit unter mir, aber auch an das habe ich mich mittlerweile so einigermaßen gewöhnt.
Aufgrund der Baustelle ist ein Teil der Fahrbahn gesperrt und mit einer Ampel bzw. einem Organ der Straßenaufsicht geregelt und wenn das erste Auto nicht auf die Sekunde wo es grün wird losfährt, dann bekomm ich ein tolles Hupkonzert zu hören.
Die Schweizer sind generell sehr hupfreudig, fast so wie die Wiener, nur mit dem Unterschied, dass in Zürich kein generelles Hupverbot ausgeschildert ist :-D

Zugegeben die vorletzte Woche war nicht gerade ein Highlight, mehr möchte ich dazu auch schon gar nicht sagen, auch wenn sich der eine oder andere Kollege an dieser Stelle vlt. etwas mehr geschimpfe erwartet ;-)
Allerdings hat der Blick aufs Konto am Monatsende diese besagte Woche entschädigt :-D

Vorausschauend auf das nächste Monat wünsche ich mir wieder sonnigere freie Tage, damit ich endlich wieder was unternehmen kann und sollte es nicht so sein, gehe ich ganz hoffnungsvoll mit dem Motto von meinem Kollegen Max "Alles wird gut" in die nächsten Wochen.

Auf diesem Weg wünsche ich meinen Kollegen des ASB Linz ganz viel Spaß und Erfolg beim Flüchtlingseinsatz in Tirol in den kommenden Tagen - ihr seit top :-)

In diesem Sinne tschau, wir lesen uns bald wieder.
euer Patrick

Dienstag, 12. Mai 2015

Ein nicht ganz alltägliches Mittagessen

Servus, Grüezi und Hallo!

Ein Stückchen Heimat durfte ich heute Mittag erleben. Manfred besuchte mich und wir gingen in Zürich fein essen, doch wohin er mich entführte, war selbst für mich eine Überraschung.

Um 11:30 Uhr trafen wir uns vor dem Romantik Seehotel Sonne in Küsnacht, nach einem kurzen Willkommensplausch, fuhren wir auf die gegenüberliegende Seeseite des Zürichsees. Auf der Fahrt erfuhr ich endlich wo die Reise zum Mittagessen hingehen soll.

Aber zuerst noch ein Schwank zur kleinen Rundfahrt in Zürich. Manfred fuhr mit mir, vorbei an seiner früheren Arbeitsstelle, der Credit Suisse, hinauf zum Schützenhaus Albisgütli. Von dort aus hat man eine tolle Aussicht auf die Alpen, den See und das gegenüberliegende Seeufer. Nach der kleinen Sightseeintour gings auch schon weiter Richtung Mittagessen.

Jetzt lüften wir aber mal das Geheimnis wo es eigentlich hingeht: Zu einer Hotelfachschule. Ja ganz genau, die renomierte und modernste Hotelfachschule der Schweiz "Belvoirpark" führt neben der schulischen Ausbildung noch ein praxisorientiertes Restaurant, das Belvoirpark Restaurant.
Die Hotelfachschüler lernen hier hautnah den Umgang mit dem Gast und können das bereits gelernte in die Praxis umsetzen.

Wir nahmen Platz an unserem Tisch auf der Terrasse und genossen bei einer gemütlichen Plauderei das gehobene Service und das schöne Wetter. Die Speisekarte ist nobel kurz gehalten und doch mit einer Auswahl, die alle Ansprüche abdeckt.

Champagner als Aperitif, Vitello Tonnato als Amuse-Gueule, Spargelcremesuppe, Kalbssteak mit Morcheln, Spargelgemüse und Bandnudeln, dazu ein Glas Rotwein und zum Schluss noch ein kleines Dessert mit Kaffee. Zugegeben ich habs mir gut gehen lassen heute Mittag :-)
Manfred begnügte sich vom Essen her mit einem tollen Tartar und einem Dessert, natürlich durfte bei ihm das Glas Rotwein auch nicht fehlen.


Das Dessert war ein kleines Highlight, da es auf einem großen Dessertwagen angerollt kam und man sich direkt vom Wagen aussuchen konnte, was das Herz begehrt. Ich entschied mich für Marzipancreme auf Heidelbeerkompott und Manfred nahm die Belvoirpark Torte, was soviel wie eine Sachertorte in Wien ist ;-)

 
 


Zum Kaffee und Kuchen gönnte ich mir noch ein Gläschen Schnaps, da Manfred noch autofahren musste, setzte er auch bei diesem Gang aus.

Vom ersten "Grüezi" bis hin zum "Ade" merkt man, dass man sich hier um die Gäste sehr bemüht und das die angehenden Fachkollegen schon einiges gelernt haben.
Natürlich merkt man auch, dass der eine oder andere Prozess noch genauer gelernt werden muss, aber für die Ansprüche vom Otto Normalverbraucher bis zum Geschäftskunden durchwegs passabel. Immerhin ist noch kein Meister vom Himmel gefallen ;-)

Nach diesem hervorragendem Essen und einem Abschieds-Selfie ging es für mich wieder zurück nach Küsnacht und für Manfred zum nächsten Termin. Auf diesem Weg möchte ich mich noch einmal bei dir, Manfred, für das tolle Erlebnis bedanken und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen!



Zurück in Küsnacht machte ich meinen Schweiz-Aufenthalt auf der Gemeinde entgültig offiziell. Ab nun bin ich ganz offiziell Ausländer :D


Das war´s auch schon wieder für heute, ich hoffe in der Heimat geht´s allen gut.
Liebe Grüße an alle und bis demnächst,
euer Patrick

Mittwoch, 6. Mai 2015

Sightseeing Zürich #1

Was tun wenn man frei hat und das Wetter schön ist? Ganz klar, ab nach Zürich.
Mit der S-Bahn ist man in 15 Minuten am Züricher Hauptbahnhof und von dort aus kann man die Stadt Zürich in alle Richtungen erkunden.

Gleich vor dem Haupteingang des Bahnhofes fängt die berühmte Einkaufsmeile "Bahnhofstraße" an. Angefangen vom großen Apple Store, Davidoff Shop über United Colors of Benetton bis hin zum Tommy Hilfiger Shop und edlen Schmuckgeschäften. Auf der Bahnhofstraße findet man alles was das Herz begehrt, auch im Gastronomischen Sektor. Zwischen McDonalds und Starbucks finden sich auch ein Sprüngli Kaffee und unter anderem auch des bekannte Hotel Schweizerhof.

Vom Konzept her ist die Bahnhofstraße wie die Linzer Landstraße aufgebaut. In der Mitte die Straßenbahn, links und rechts der Gehweg und die Geschäfte. Allerdings hat Zürich noch viel mehr zu bieten, da kann sich Linz noch eine Scheibe abschneiden.
Bäume links und rechts der Straßenbahnschienen dienen als guter Schattenspender und die Sitzbänke, sowie vereinzelte Grünflächen laden zum ausruhen ein.

Die Einkaufs- und Flaniermeile ist die Verbindung zwischen Bahnhof und Bürkliplatz, der Anfang vom Zürichersee. Wenn man die gut 1 km lange Bahnhofstraße hinter sich hat, erwartet einen eine tolle Aussicht auf den See und die angrenzenden Berge. Dieser kleine Spaziergang ist ein muss für jeden, der einmal nach Zürich kommt.


Natürlich kann man auch zwischendurch die Bahnhofstraße verlassen und über kleine Umwege und Gassen den Bürkliplatz erreichen. Dies empfiehlt sich, wenn man etwas mehr von der Züricher Altstadt und Sehenswürdigkeiten sehen will. Durch den Altstadtbereich hindurch erreicht man den Lindenhof, der auf einer kleinen Anhöhe liegt, von der aus man einen wundervollen Blick über die Züricher Dächer hat.
Für alle Geschichtsinteressierten unter euch: Hier liegen die Anfänge der Stadt Zürich, die bis ins Jahr 15. v. Chr. zurückgehen.


Soviel mal zum westlichen Limmatufer. Ach ja, die Limmat ist der Fluss, der dem Zürichsee entspringt und die Stadt teilt.
Beim nächsten Mal werde ich das östliche Ufer genauer unter die Lupe nehmen.

Bis dahin liebe Grüße,
euer Patrick

Sonntag, 3. Mai 2015

Das Wort zum Sonntag

Gruezi miteinand!

Die ersten beiden Tage sind nun um und schon habe ich einen Tag frei, könnte eigentlich schlimmer sein.
Gestern, Samstag Abend, hatte ich die komplette Gaststube alleine über zu bedienen. Was aber weiters nicht schlimm war, da aufgrund des Regenwetters nicht sehr viele Gäste da waren.
Trotzdem war es eine neue Herausforderung für mich, alle Gäste gleichzeitig zufrieden zu stellen, zu verstehen was genau sie bestellen (weil wegen Schweizerdeutsch ;) ) und obendrein noch mit dem neuen Kassensystem zurecht zu kommen. Einige kleine Fehler schlichen sich noch ein, aber im großen und ganzen klappte es schließlich doch ganz gut.
Die kleine Sprachbarriere ist hin und wieder dann doch etwas größer als gedacht. Wenn die Stammgäste aufschlagen und mit ihrem eingefleischtem Dialekt eine Bestellung aufgeben steige ich immer wieder aufs neue aus. Nachdem ich ein paar Mal nachfgefragt habe, was genau dieses und jenes auf Deutsch heißt, bekommt doch noch jeder das richtige auf den Tisch gestellt.

Nebenbei wurde mir gesagt, dass ich unter umständen gar nicht der einzige Steyregger bin in der Züricher umgebung. Ein gewisse Herr von und zu Salm-Reifferscheidt residiert nämlich auch sehr gerne in Zürich, wie mi mein Landsmann aus der Küche berichtete.

Lasst mich noch schnell zwei, drei Worte über die Chefs verlieren.
Es ist so, Chefs sind nun mal Chefs, sie sind nicht da um sie zu mögen, sondern damit ich am Ende des Monats zu meinem Geld komme. Keine Frage, sie sind nett und zuvorkommend, wenn nötig auch bestimmend, aber sie bleiben trotzdem immer noch Chefs.

Den Arbeitstag am Samstag besiegelten wir, indem eine Auswahl der Serviceabteilung zu Feierabend noch zu einem kleinen Umtrunk blieb und gemütlich Erfahrungen austauschten. Nach gut 1 Stunde traten wir dann die Heimreise an ins Mitarbeiterhaus, bei strömenden Regen wohlbemerkt.

Die Allgemeinsituation von den Gästen her ist eher übersichtlich aufgrund des schlechten Wetters, ich freue mich schon auf die sonnigen Tage, insbesonders auf die Sommerferien, wenn der Garten geöffnet wird. Das wird bestimmt noch einmal eine große Herausforderung, wenn man den GEschichten der Kollegen von den Vorjahren trauen kann.

Also dann, ade und bis bald,
euer Patrick

Freitag, 1. Mai 2015

Der erste Arbeitstag

Der erste Arbeitstag ist nun geschafft, das Resultat mehr als positiv.
Vorweg mal ein paar Fotos von meinem idyllischen Arbeitsplatz :)



Nun aber zu meinem Tag.
Gleich beim Aufstehen der erste Schock: Regen. Ein kurzer Blick auf den Wetterbericht für die nächsten Tage verspricht leider keine wirkliche Besserung, aber ich lass mich einfach mal überraschen.
Einen Vorteil hat das Regenwetter allerdings, es macht das Arbeiten leichter, da man sowieso nicht auf die Idee kommt auf Sightseeingtour zu gehen ;)

Um 10:30 gings dann auch schon los mit einer kurzen Einführung und den noch ausständigen formellen Dingen. Um 11:00 lernte ich das erste Mal meine neuen Mitarbeiter kennen, vorerst in noch relativ entspannter Atmosphäre, beim Mittagessen ;)
Nach dem Essen ging alles Schlag auf Schlag, die Gäste stürmten förmlich die Gaststube, die mit insgesamt ca 20 bis 30 Tischen (je nach Aufbau) in 3 Teile unterteilt ist.
Geduldig erklärten mir meine Kollegen alle Abläufe und zeigten mir die Gaststube vom Weinkeller bis zum Putzfetzen.
Dann auch schon die erste Änderung meines Dienstplanes, ja gleich am ersten Tag, ich durfte den ganzen Tag durcharbeiten, anstatt 2 Stunden auf Mittag zu gehen, weil kurzfristig ein Mitarbeiter krank geworden ist. Aber so felxibel wie ich nun mal bin, hab ich das mit österreichischer Gelassenheit hingenommen und tapfer den Blick auf die Uhr verweigert :P
Ab 16:00 hatte ich die komplette Gaststube für mich alleine, wären da nicht doch noch ein paar Gäste gewesen. Dafür dass ich schon etwas aus der Übung bin was Gastro betrifft, schlug ich mich allerdings sehr gut, wie ich von meinen Kollegen zu hören bekam.
Natürlich habe ich das auch unter anderem einen Tisch von österreichischen Gästen zu verdanken, die mir jeden noch so kleinen Fehler verzeihten und ja da waren einige davon im Spiel.
Angefangen von der Weinbestellung, bei der die richtige Flasche einfach nicht zu finden war (Schlussendlich musste der F&B Manager sie aus dem letzten Winkel des Kellers hervorkramen) über die falsch eingelegten Menükarte, was allerdings nicht mein Fehler war, bis hin zur falschen Rechnung, auf der ein Getränk zu viel verrechnet wurde.
Die Gäste nannten den Abend Erlebnisgastronomie, bedankten sich dafür und gaben das extra verrechnete Getränk als Trinkgeld oben drauf und der Restaurantleiter hat von all dem Chaos nichts mitbekommen - besser hätte es nicht laufen können, oder etwa doch? :D

Einen Landsmann habe ich auch gefunden unter den internationelen Mitarbeitern. Der Souschef in der Küche ist gevürtiger Österreicher, aber nicht nur das, er kommt sogar von Linz. Somit waren wir schon auf einer Wellenlänge.

PS an meine österreichischen Sanikollegen: Im ganzen Hotel gibts für die Mitarbeiter Händedesinfektionsmittel, davon können wir im Rettungsdienst nur träumen, so toll ist das ;)

Meine neuen Zimmernachbarn habe ich auch heute das erste Mal kennen gelernt. Fazit: Sehr nett, beides Deutsche, einer ist schon ein 3/4 Jahr hier und der andere (leider weiß ich ihre Namen schon wieder nicht mehr ^^) ist auch gerade erst angekommen..vor 2 Monaten.

Zum Schluss noch ein kleines Wetterupdate: Es regnet immer noch in Strömen und es ist leider kein Ende in Sicht..gut dass die Folgenden Fotos bereits 2 Tage früher entstanden sind.

Und hier noch die versprochenen Fotos von Küsnacht:
Ortszentrum


Seeblick

Also dann, ich hoffe wir lesen uns bald wieder.
Ade, euer Patrick